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“Hör mal, wer da ruft!” – Kuckuck-Rufe bitte melden

“Kuckuck! Kuckuck! Ruft’s aus dem Wald”, heißt es in einem bekannten Kinderlied. Der Vogel gilt als Frühlingsbote. Seine Ankunft in Bayern kann man jetzt auf einer Karte live mitverfolgen.

Wenn der markante Ruf des Kuckucks erklingt, dann ist der Frühling in vollem Gange. Der bayerische Naturschutzverband LBV fordert alle Naturbegeisterten auf, zu melden, wenn sie den Vogel hören. Die gesammelten Daten sollen helfen herauszufinden, ob das Tier, wie manche anderen Vogelarten, aufgrund des Klimawandels seine Ankunftszeit aus dem Winterquartier vorverlegt habe, erklärte Biologin Angelika Nelson am Mittwoch in Hilpoltstein. Denn seine Eiablage müsse der Kuckuck mit der der Wirtsvögel genau abstimmen.

Durch die Mitmach-Aktion will der LBV außerdem erfahren, wo der bekannte Frühlingsbote überhaupt noch ruft. Meldungen sind demnach möglich unter www.lbv.de/kuckuck. Auf der Live-Karte des Verbands könnten Interessierte auch die Ankunft des Kuckucks in Bayern mitverfolgen.

Sobald der Kuckuck aus seinem Winterquartier in Afrika zurückkehrt, markiert das Männchen mit einem weit hörbarem “ku kuu” sein Revier, wie es heißt. Von einem hohen Punkt aus versuche es damit auch Weibchen anzulocken. Üblicherweise ertöne der Ruf im Freistaat zwischen April und Juli. Obwohl dieser so charakteristisch scheine, sei vor der Meldung genaues Hinhören gefragt: “Der kurze, prägnante Reviergesang des Kuckucks kann manchmal mit dem ähnlich klingenden, langgezogenen Balzruf der Türkentaube verwechselt werden”, so die Expertin. Wer sich nicht sicher sei, könne über den LBV-Ruf-Check mit Hörbeispielen unter www.lbv.de/kuckuck sich kundig machen.

Der Bestand des Kuckucks geht den Angaben zufolge deutschlandweit zurück. Die Ursachen dafür seien komplex. “Verschiedene Faktoren im Brutgebiet, während dem Vogelzug sowie in den Rast- und Überwinterungsgebieten sind dafür verantwortlich, dass es auch in Bayern immer weniger Kuckucke gibt”, sagt Nelson. Neue wissenschaftliche Studien wiesen darauf hin, dass Singvögel, die kürzere Strecken als der Kuckuck ziehen, aufgrund Klimaveränderungen früher in ihre Brutgebiete zurückkehrten und daher auch früher mit der Eiablage begännen als in den vergangenen Jahrzehnten.