Die Zahl der Aktiven bei den Freiwilligen Feuerwehren in Bayern wird im Jahr 2041 etwa ein Drittel niedriger sein als heute. Um langfristig sicherzustellen, dass genügend Ehrenamtliche zur Verfügung stehen, empfiehlt ein Forschungsteam der Technischen Hochschule (TH) Nürnberg konkrete Maßnahmen. Diese Tipps sowie den Ergebnisbericht des Forschungsprojekts „Wer löscht morgen?“ hat die Fakultät Sozialwissenschaften laut Mitteilung der TH am Freitag an Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) übergeben.
Zu den vorgeschlagenen Maßnahmen gehört, die Bevölkerung transparent darüber zu informieren, dass die meisten Feuerwehren auf ehrenamtlichem Einsatz basieren. Eine Bindung der Freiwilligen an ihre Feuerwehren könne begünstigt werden, indem der Einstieg von Neuen planvoll gestaltet und begleitet werde. Dazu gehörten Entlastungsmaßnahmen, ein flexibles Reagieren auf die Bedürfnisse der Freiwilligen, eine gute Ausstattung und Beteiligungsmöglichkeiten. Auch neue Möglichkeiten der Anerkennung, immateriell, materiell oder finanziell, abgestimmt auf unterschiedliche Lebensphasen, seien wichtig.
Um neue Zielgruppen für das Engagement zu gewinnen, müssten Jugendliche, Frauen, Quereinsteigende im mittleren Alter oder Menschen mit Migrationshintergrund angesprochen werden. Generell empfiehlt das Forschungsteam, bayernweit strategische Kernbotschaften für eine effektive Werbung zu entwickeln. Gleichzeitig sollen die regionalen Feuerwehren genügend Spielraum erhalten, ihre Kommunikation an die lokalen Gegebenheiten anzupassen.
Die Bestandsdaten der Feuerwehren als Datenbasis der Studie zeigen, dass sich derzeit rund 320.000 Menschen aktiv im ehrenamtlichen Feuerwehrdienst einbringen. Damit sind rund 96 Prozent der Feuerwehrmänner und -frauen in Bayern ehrenamtlich tätig. Das bayerische Innenministerium hat das Forschungsprojekt mit mehr als 200.000 Euro gefördert. (00/1657/31.05.2024)