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Hochschule Furtwangen wird Forschungszentrum für mehr Tierschutz

Die Hochschule Furtwangen (HFU) ist neues Mitglied im Forschungsnetzwerk „3R“ des Landes Baden-Württemberg, das zum Ziel hat, Tierversuche in bestimmten Bereichen der biomedizinischen Forschung zu reduzieren oder zu ersetzen. „3R“ stehe für Vermeidung, Verringerung und Verbesserung, also im Englischen „Replacement“, „Reduction“ und „Refinement“, teilte die Hochschule am Montag in Furtwangen (Schwarzwald-Baar-Kreis) mit. Die Forschungsergebnisse sollten dazu beitragen, Tierversuche kontinuierlich zu verbessern, zu verringern oder zu vermeiden.

„An der HFU forschen wir nicht an Tieren“, sagt Margareta Müller, Professorin an der Fakultät Medical and Life Sciences. „Aber Tierversuche sind immer noch ein wichtiger Baustein in der Wissenschaft.“ Seit Jahrzehnten untersucht Müller Methoden, die Tierversuche ersetzen können. „In über 30 Jahren habe ich mich auf In-Vitro-Modelle spezialisiert, mit denen wir Gewebe simulieren können“, berichtet Müller. Künstlich nachempfundene Knochensubstanz, Haut oder Gefäße können beim Test von Pharmazeutika Anwendung finden, für Anti-Tumor-Therapeutika oder bei der Simulation von Wundheilungen.

Das Konzept, das Müller gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen der HFU beim Wissenschaftsministerium eingereicht hatte, brachte der Hochschule eine Förderung in Höhe von rund 300.000 Euro. Die HFU ist die einzige Hochschule für Angewandte Wissenschaften, die Teil des 3R-Netzwerks ist. Sie wird für das Projekt vom Land zunächst für drei Jahre unterstützt, danach soll die Finanzierung verstetigt werden. (2429/28.10.2024)