Hisbollahführer Nasrallah sieht den Krieg in Nahost in einer neuen Phase. Auslöser sei der Luftangriff Israels auf Beirut. Eine Antwort Libanons sei Israel sicher, drohte er von Teheran aus.
Hisbollahführer Hassan Nasrallah hat erneut die Verantwortung für den Raketenangriff auf die drusische Stadt Majdal Schams in den von Israel besetzten Golanhöhen zurückgewiesen. “Wir sind mutig genug, um zuzugeben, wenn wir einen Schlag durchführen”, sagte er laut Bericht der libanesischen Zeitung “Orient le Jour” bei der Beerdigung des ermordeten Hamasführers Ismail Haniyeh in Teheran.
Israel habe ohne Beweise mit dem Finger auf den Libanon gezeigt, um Zwietracht zwischen den Drusen und der schiitischen Gemeinschaft zu säen, so Nasrallah. Unter Verweis auf den israelischen Luftangriff auf einen Beiruter Vorort, bei dem am Dienstag Nasrallahs rechte Hand Fuad Schukr getötet wurde, sagte er, der Libanon zahle den Preis für seine Unterstützung für Gaza und das palästinensische Volk.
Mit dem Angriff habe Israel eine rote Linie überschritten, wodurch der Krieg in eine neue Phase eingetreten sei. Israel müsse “mit Zorn und Rache rechnen”. Derzeit suche der “libanesische Widerstand” nach einer “sehr gut durchdachten Antwort”.
Die Ermordung Schukrs und Haniyehs hat die Sorge vor einer weiteren Eskalation in Nahost verstärkt. Mehrere Fluglinien strichen laut Medienberichten ihre Flüge nach Beirut und nach Israel. Am Donnerstag kündigte auch die deutsche Lufthansa einen Stopp der Israelflüge bis mindestens 8. August an.
Auch die deutsche Botschaft in Tel Aviv mahnte am Donnerstag deutsche Bürger in Israel zu besonderer Vorsicht. Aufgrund der Ereignisse in Libanon und Iran hätten sich die ohnehin schwierige Sicherheitslage in der Region weiter verschärft. Es könne nicht ausgeschlossen werden, “dass beide Länder auf die Angriffe mit Vergeltungsschlägen gegen Israel reagieren werden”.