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Hindus erreichen Stopp für Begräbnis von 35 getöteten Christen

Gewalt in Indien: Die hinduistischen Meitei und der Stamm der christlichen Kuki geraten immer wieder aneinander. Im Streit um eine Bestattung von Christen ist ein Gericht eingeschritten.

In der indischen Unruheregion Manipur zeigt die Polizei Präsenz
In der indischen Unruheregion Manipur zeigt die Polizei PräsenzImago / Mc Photo

Das oberste Gericht in Indiens konfliktgeschütteltem Bundesstaat Manipur hat eine Bestattung von 35 Christen vorerst gestoppt. Die Stammesmitglieder waren in dem gewaltsamen Konflikt zwischen der hinduistischen Bevölkerungsmehrheit der Meitei und christlichen Kuki getötet worden. Das für die Bestattung vorgesehene Land gehöre den Meitei, hieß es laut dem asiatischen Nachrichtenportal Ucanews in einem Antrag des “International Meitei Forum”. Dem sei das Gericht bei seiner Entscheidung gefolgt.

Die von der hindu-nationalistischen Indischen Volkspartei (BJP) gestellte Landesregierung von Manipur habe zudem gegenüber dem Vorsitzenden Richter argumentiert, der Streit um Massenbestattungen könnte zu weiterer Gewalt führen. Endgültig wolle das Gericht wohl am 9. August entscheiden, hieß es.

Mehr als 150 Menschen getötet

Die Gewalt zwischen den mehrheitlich hinduistischen Meitei und dem Stamm der christlichen Kuki begann Anfang Mai und hat bislang mehr als 150 Menschen das Leben gekostet und schätzungsweise 60.000 vertrieben. Tausende Häuser, darunter mehr als 200 Kirchen, wurden verwüstet oder niedergebrannt.