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Hilfswerk Care bittet um Winterhilfen für Ukraine

Die Hilfsorganisation Care mit Sitz in Bonn fordert von Deutschland und der internationalen Gemeinschaft mehr Hilfen für Ukrainer im aktuellen Winter. Über zwei Millionen Häuser in der Ukraine seien durch den Krieg beschädigt worden, erklärte Care-Länderdirektorin Franziska Jörns am Montag. Fast vier Millionen Binnenvertriebene und etwa 90.000 Menschen, die derzeit in Notunterkünften untergebracht sind, benötigten Hilfe, um den Winter zu überstehen.

Bereits im vergangenen Winter habe Care gemeinsam mit den lokalen Partnerorganisationen Avalyst, Stabilization Support Service und Right to Protection 20.000 Menschen umfangreich unterstützen können, hieß es. Dies sei mit der Reparatur von Dächern, dem Austausch von Fenstern, Heizmaterialien, Generatoren und Kleidung erfolgt. Auch in diesem Winter seien die Menschen auf diese Art der Unterstützung dringend angewiesen.

Bei der Instandsetzung beschädigter Häuser gehe es nicht nur darum, die Menschen vor der Kälte zu schützen, sondern auch um ihren psychischen und physischen Zustand, betonte das Hilfswerk. Nach einem Bombenangriff versperrten die Menschen ihre Fenster oft mit Sperrholzplatten und lebten im Dunkeln, was die psychische Belastung verstärke und zu einer Verschlechterung des Sehvermögens führe. „Der Austausch der Fenster ist vielleicht das Wichtigste, was sie brauchen. Deshalb hat es auch für uns Priorität“, erklärte Anna Borysova, Leiterin Nothilfe von Stabilization Support Services.