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Hilfsorganisation: Muttertag ist Appell zum Handeln

Noch immer birgt eine Schwangerschaft in vielen Ländern der Erde große Gefahren für die Frauen – bis hin zum Tod während und nach der Geburt. Großer Risikofaktor ist die Ernährung.

Zum bevorstehenden Muttertag erinnert die Hilfsorganisation Aktion gegen den Hunger an die anhaltend hohe Müttersterblichkeit in Teilen der Welt, insbesondere in Afrika. “Täglich sterben über 700 Frauen an vermeidbaren Komplikationen rund um Schwangerschaft und Geburt, davon mehr als 50 allein in der Demokratischen Republik Kongo”, berichtete die Organisation am Mittwoch in Berlin. “Während Blumen und Dankesworte präsent sind, wird diese bittere Realität oft übersehen.” Der Muttertag sei deshalb nicht nur ein Tag des Dankes, sondern ein Appell zum Handeln.

Weltweit litten 30 Prozent der Frauen im reproduktiven Alter wegen fehlender Nährstoffe an Blutarmut und akutem Eisenmangel – “ein Zustand, der bereits während der Schwangerschaft auch die gesunde Entwicklung des Kindes beeinträchtigen kann”, so Helene Mutschler, Geschäftsführerin von Aktion gegen den Hunger. Weltweit seien etwa 20 Prozent aller Todesfälle von Müttern direkt auf Anämie zurückzuführen, meist infolge von Eisenmangel. Mangelernährte Schwangere haben demnach ein deutlich erhöhtes Risiko für lebensbedrohliche Komplikationen rund um ihre Schwangerschaft.

In der Demokratischen Republik Kongo sind laut der Hilfsorganisation mehr als 3,7 Millionen schwangere und stillende Frauen von akuter Mangelernährung betroffen oder bedroht. Nigeria verzeichnete demnach mit etwa 75.000 Fällen von Müttersterblichkeit 2023 die höchste Anzahl an mütterlichen Todesfällen.