Wegen ihrer als antisemitisch kritisierten Aussagen geht Bischof Heiner Wilmer von Hildesheim auf Distanz zur Klimaaktivistin Greta Thunberg. Noch 2019 hatte er den friedlichen Klimaprotest der Schwedin gelobt. Das habe er getan, bevor er wissen konnte, “wie sich Frau Thunberg vier Jahre später zum Konflikt im Gazastreifen äußern würde”, sagte ein Sprecher Wilmers am Donnerstag dem Portal katholisch.de.
“Die aktuellen Äußerungen von Frau Thunberg zur Eskalation der Gewalt in Nahost sehen wir im Bistum Hildesheim absolut kritisch, weil sie einseitig sind und der komplexen Situation im Heiligen Land überhaupt nicht gerecht werden und weil eine klare Distanzierung vom Antisemitismus fehlt”, so der Sprecher.
Erst kürzlich sei der Bischof nach Israel gereist und habe dort unter anderem die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem besucht. Während seines Besuchs hatte er gemahnt, Antisemitismus in “den vielfältigen Gesichtern” dieser Tage entgegenzutreten und die “jüdischen Geschwister nicht alleinzulassen”. Ähnlich wie Wilmer war auch Berlins Erzbischof Heiner Koch auf Distanz zu Thunberg gegangen.
Thunberg hatte sich in den vergangenen Wochen mehrfach einseitig zum Nahost-Krieg geäußert und etwa vom palästinensischen Kampf gegen Unterdrückung und für Gerechtigkeit gesprochen. Außerdem stimmte sie Sprechchöre mit dem Inhalt “Keine Klimagerechtigkeit auf besetztem Land” an und teilte scharf formulierte Postings gegen Israel.