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Hessischer Rundfunk plant Haushaltsüberschuss für 2024

Der Hessische Rundfunk (HR) plant für das kommende Jahr mit einem Haushaltsüberschuss von rund 15 Millionen Euro. Aufwendungen in Höhe von 570 Millionen Euro stehen im Haushaltsplan 2024 Erträgen von etwa 585 Millionen Euro gegenüber, wie der Sender in Frankfurt am Main mitteilte. Der Rundfunkrat hatte den von HR-Intendant Florian Hager vorgelegten Plan am Freitag einstimmig genehmigt.

Der Überschuss sei unter anderem dadurch begründet, dass bestehende Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen aufgrund des steigenden Zinsniveaus handelsrechtlich geringer bewertet werden. Dies habe „letztendlich keinen liquiditätswirksamen Bucheffekt“, sagte Hager bei der Rundfunkratssitzung. Zum Jahresende 2022 sei der HR mit einem negativen Eigenkapital von 418 Millionen Euro belastet, „sodass der geplante Überschuss nur zu einer leichten Entlastung führt“, teilte der Sender weiter mit.

Im Jahr 2024 plant der HR mit 449 Millionen Euro aus Rundfunkbeiträgen und 136 Millionen Euro aus sonstigen Erträgen. Im Haushalt 2023 waren 100 Millionen Euro aus sonstigen Erträgen vorgesehen. „Ausschlaggebend ist hier eine Bilanzierungsänderung bei den Gemeinschaftseinrichtungen der ARD“, betonte Hager. „Sowohl Erträge als auch Aufwendungen werden nun direkt als Bruttosumme im Haushalt eingebucht. Für die Geldsumme, die wir als Hessischer Rundfunk zur Verfügung haben, hat das aber keinen Effekt.“ Andere sonstige Erträge seien zum Beispiel Werbeeinnahmen, so der Intendant.

„Der Hessische Rundfunk erreicht täglich 61 Prozent aller Hessinnen und Hessen mit mindestens einem Angebot“, sagte Hager. Mit der „Hessenschau“ würde landesweit im Schnitt jeden Abend ein Marktanteil von 23,7 Prozent erreicht werden, der Online-Auftritt verbuche rund 500.000 Besuche am Tag. „Knapp 2,2 Millionen Menschen im Bundesland hören uns werktags im Radio“, sagte der Intendant.

Das sich „rasant veränderte Mediennutzungsverhalten“ zwinge den Sender aber dazu, zunehmend auf digitale Inhalte und Ausspielwege zu setzen. „Da wir nicht davon ausgehen, in Zukunft substanziell mehr Geld zu bekommen, wird das nur durch Umschichtungen gelingen. Wir werden also an bestimmten Stellen weniger Inhalte machen können, um an anderen Stellen neue Inhalte zu entwickeln“, sagte Hager.