Hendrik Lünenborg (53) wird neuer Intendant des Norddeutschen Rundfunks (NDR). Der NDR-Rundfunkrat wählte ihn bei seiner Sitzung am Freitag zum Nachfolger von Intendant Joachim Knuth (66). Lünenborg ist seit Juli 2023 Direktor des NDR-Landesfunkhauses Hamburg. Er tritt sein neues Amt zum 1. September an.
Die Rundfunkratsmitglieder wählten Lünenborg mit 50 Ja-Stimmen bei lediglich einer Nein-Stimme und zwei Enthaltungen zum neuen Intendanten. Rundfunkratsvorsitzender Nico Fickinger sprach in Anbetracht des eindeutigen Votums und in Anspielung auf die kürzlich erfolgte Papst-Wahl von „blütenweißem Rauch“, der aufsteige.
Lünenborg war der zweite vom NDR-Verwaltungsrat vorgeschlagene Kandidat. Der Verwaltungsrat hatte dem Rundfunkrat zunächst die aus der freien Wirtschaft kommende Medienmanagerin Sandra Harzer-Kux (52) zur Wahl vorgeschlagen. Bei der ersten Intendantenwahl am 4. April erreichte sie jedoch nicht die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit.
Hendrik Lünenborg studierte Geschichte und Politikwissenschaften an der Universität Osnabrück. Er kam 1994 als freier Mitarbeiter zum NDR, volontierte dort und übernahm später verschiedene Führungspositionen beim Sender. Unter anderem war er Programmchef des Hamburger Hörfunk-Landesprogramms NDR 90,3 und Leiter der Intendanz.
Laut NDR-Staatsvertrag hat der Verwaltungsrat für die Wahl des Intendanten das Vorschlagsrecht. Der Rundfunkrat wählt den Intendanten für eine Amtszeit von fünf Jahren.