Kaum sauberes Wasser, provisorische Notunterkünfte für Millionen Menschen: Den Sudan bezeichnen Hilfswerke als “Schauplatz einer der größten Vertreibungskrisen der Welt” – und die Lage spitze sich weiter zu.
Etwa 13 Millionen Menschen leiden im Sudan an akuter Ernährungsunsicherheit – und es drohen laut Helfern mehr zu werden. Vierzehn Regionen des Landes stünden am Rande einer Hungersnot, warnten Unicef Deutschland und das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) am Freitagabend. Allein in diesem Jahr würden dort voraussichtlich 3,7 Millionen Kinder unter fünf Jahren an akuter Mangelernährung leiden.
Elf Millionen Menschen seien bereits vertrieben worden, hieß es. “Millionen weitere geraten in immer größere Not, insbesondere Kinder.” Lebenswichtige Infrastruktur sei bereits zusammengebrochen. Es brauche dringend mehr internationale Unterstützung, um dem “überwältigenden Ausmaß” des Bedarfs gerecht werden zu können. Zudem müssten UN-Büros vor Ort wieder geöffnet werden, um Menschen in Not erreichen zu können.
Im Sudan war im April 2023 ein Bürgerkrieg ausgebrochen. Seither liefern sich die sudanesische Armee und die paramilitärischen “Rapid Support Forces” einen blutigen Machtkampf. Nichtstaatliche Organisationen werfen beiden Kriegsparteien schwere Menschenrechtsverletzungen vor.