Die niederländische Autorin Anna Woltz ist für ihr Buch „Nächte im Tunnel“ mit dem Gustav-Heinemann-Friedenspreis für Kinder- und Jugendbücher ausgezeichnet worden. NRW-Kulturministerin Ina Brandes (CDU) überreichte am Dienstag im Dortmunder U die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung. Woltz teilt sich die von der NRW-Landesregierung vergebene Auszeichnung mit ihrer Übersetzerin Andrea Kluitmann.
In dem Buch geht es um die 14-jährige Ella, die 1940 mit ihrem kleinen Bruder Robbie und ihren Eltern jede Nacht Schutz vor den Bomben im U-Bahn-Tunnel sucht. „Historisch präzise, lehrreich und dabei nie belehrend holt der Roman ‘Nächte im Tunnel’ die Gräuel des Zweiten Weltkriegs in die Gegenwart und ist zugleich eine herzerwärmende Geschichte von Freundschaft und Vertrauen“, würdigte Brandes die literarische Leistung der Preisträgerin. Woltz gelinge es, die Ängste des Krieges und die Herausforderungen des Erwachsenwerdens in wunderbarer Weise zu verknüpfen.
Anna Woltz wurde 1981 in London geboren und wuchs in Den Haag auf. Sie studierte Geschichte im niederländischen Leiden und arbeitet seither als Autorin und Journalistin. Die Übersetzerin Andrea Kluitmann, geboren 1966, lebt und arbeitet in Amsterdam. Seit 1992 übersetzt sie Literatur, Graphic Novels, Drehbücher und Sachtexte aus dem Niederländischen ins Deutsche.
Der Gustav-Heinemann-Friedenspreis zählt zu den wichtigsten Auszeichnungen für deutschsprachige Kinder- und Jugendliteratur in Deutschland. Mit dem Preis wird jährlich ein Buch prämiert, das junge Leserinnen und Leser ermutigt, sich für Menschenrechte, für zivile Formen der Konfliktbewältigung, für Toleranz und gegen Gewalt zu engagieren. Die Ehrung erinnert an das friedenspolitische Engagement des ehemaligen Bundespräsidenten Gustav Heinemann (1899-1976).