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Heil über KI: Arbeit wird nicht ausgehen, aber sie wird anders

 Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sieht den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) als eine große Chance. KI werde nicht dazu führen, dass alle Menschen arbeitslos würden, sie werde aber die Arbeitswelt verändern, sagte Heil der in Baierbrunn erscheinenden “Apotheken-Umschau”.

In der Pflege sei menschliche Arbeit unersetzlich, erklärte der Minister. KI könne aber Pflegekräfte bei den bürokratischen Aufgaben entlasten. So sorgten neue Technologien dafür, dass die Arbeit wieder menschlicher werden könne. Dafür gelte es die Weichen richtig zu stellen. Natürlich dürfe man auch die Risiken nicht aus den Augen verlieren. So sollten Unternehmen keinen Zugriff auf sensible Daten bekommen. Genauso dürften Angestellte nicht total überwacht werden.

Hinsichtlich der Diskussion um die Vier-Tage-Woche sagte Heil: “Der Staat kann und sollte nicht für alle Betriebe Arbeitszeitmodelle vorschreiben.” Er halte es für vernünftiger, wenn Beschäftigte und Unternehmer, Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften flexible Arbeitszeitmodelle miteinander verhandelten. Er habe einzelne Firmen erlebt, die mit einer Vier-Tage-Woche gute Erfahrungen gemacht hätten. Aber er glaube nicht, dass dieses Modell auf jeden Betrieb und jeden Arbeitsplatz übertragbar sei.

Grundsätzlich hält es der Minister für sinnvoll, dass Beschäftigte ihr Arbeitsvolumen im Erwerbsverlauf flexibel gestalten könnten. Manche wollten Vollzeit arbeiten, andere wiederum vorübergehend kürzertreten, um Kinder zu betreuen oder Angehörige pflegen zu können. “Das sollte ganz selbstverständlich möglich sein und kann in Tarifverträgen geregelt werden.”