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Hebammengeleitete Kreißsäle auch in Rheinland-Pfalz

Das Konzept hebammengeleiteter Kreißsäle soll auch in Rheinland-Pfalz Einzug finden. An insgesamt sieben Kliniken im Land werde die Verantwortung für Geburten auf Wunsch der werdenden Mütter in bestimmten Fällen an Hebammen übertragen, kündigte das Mainzer Gesundheitsministerium am Freitag an. Ärzte werden dort nur noch bei Auftreten von Komplikationen hinzugezogen oder in Fällen, in denen eine Betäubung gegen die Schmerzen notwendig wird. Das Angebot soll es am Mutterhaus der Borromäerinnen in Trier, an den Krankenhäusern der Kreuznacher Diakonie in Bad Kreuznach und Simmern, den Kliniken in Frankenthal und Worms und den beiden Standorten des Westpfalz-Klinikums in Kaiserslautern und Kirchheimbolanden geben.

„Die Eins-zu-eins-Betreuung durch eine erfahrene Hebamme in einem hebammengeleiteten Kreißsaal unterstützt Frauen in ihrem Wunsch nach einer natürlichen interventionsarmen Geburt aus eigener Kraft“, erklärte Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD). Die Geburtsbegleitung ausschließlich durch Hebammen kommt lediglich für komplikationsfreie Schwangerschaften infrage.

Der rheinland-pfälzische Hebammenverband begrüßt die Neuerung. Viele Frauen hätten den Wunsch nach einer „interventionsarmen Geburt“, erklärte die Verbandsvorsitzende Ingrid Mollnar. Zugleich könne das Konzept zu einer höheren Berufszufriedenheit ihrer Kolleginnen führen. Hebammengeleitete Kreißsäle gibt es Skandinavien oder Großbritannien bereits seit den 1990er Jahren, in der Bundesrepublik wird das Konzept seit der Premiere 2003 in Bremerhaven von einer langsam wachsenden Zahl von Kliniken umgesetzt.