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Heavy Metal im Seniorenhaus

Das Projekt Generationsbrücke bringt Kinder und alte Menschen als Paten zueinander.

Von Linda Pavel

Wenn im Seniorenhaus „Arche“ in Berlin-Zehlendorf bunte Luftballons durch den Aufenthaltsraum segeln, haben die Bewohner gerade Besuch von ihren neun- und zehnjährigen Paten von der John-F.-Kennedy-Schule. Dort läuft seit einem Jahr das Projekt „Generationsbrücke“: Patenschaften zwischen Senioren und Kindern sollen den Dialog zwischen jenen Generationen fördern, die sich im Alltag selten begegnen. „Wir wollen Menschen zusammenbringen, die von ihrer Lebenswelt sonst immer weniger wissen“, sagt Religionslehrer Holger Schmidtke, der das Projekt in Berlin und Brandenburg koordiniert. Die Mädchen und Jungen besuchen ein Schuljahr lang regelmäßig ihre Senioren-Partner und tauschen sich anschließend über diese Treffen aus. 115 Schüler der vierten Klassen haben sich im vergangenen Schuljahr auf diese neue Erfahrung eingelassen. Weitere 105 junge Menschen kommen jetzt hinzu.Nach einer mehrwöchigen Vorbereitungszeit im Religionsunterricht gehen die Kinder jeden Monat ins Altersheim. Ein wenig aufgeregt sind die Jungen und Mädchen, bevor sie ihren Partner zum ersten Mal treffen: Was wird sie im Seniorenhaus erwarten? Dort gibt es auch Momente des Staunens. Wenn sich etwa herausstellt, dass die Senioren-Partnerin früher geboxt hat oder Heavy-Metal-Fan ist. „Sie begreifen, dass auch alte Menschen einmal jung waren und Ähnliches erlebt haben wie sie“, sagt Schmidtke.

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