Die Sanierung des Behrensbaus in Düsseldorf bleibt nach Angaben des Präsidenten des Hauses der Geschichte, Hans Walter Hütter, voraussichtlich im geplanten Kosten- und Zeitrahmen. „Ich rechne damit, dass wir am Ende bei Kosten um die 300 Millionen Euro für die Gesamtbaumaßnahme für das Museum, das Landesforum und das Wirtschaftsministerium liegen“, sagte Hütter der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Freitag). Eine Eröffnung 2029 oder 2030 halte er für realistisch: Man habe ein halbes Jahr früher als geplant mit der Renovierung begonnen und setze auf ein Generalunternehmen, das alles aus einer Hand leiste.
„Wir haben fast alles von dem umgesetzt, was wir uns für die vergangenen fünf Jahre vorgenommen hatten“, sagte der Präsidiumsvorsitzende der Stiftung Haus der Geschichte Nordrhein-Westfalen. Zwei große Wechselausstellungen seien im Behrensbau am Düsseldorfer Rheinufer präsentiert und das „Museum Mobil“, das auf Tour durch NRW Sammlungsstücke für das künftige zeithistorische Museum zur Landesgeschichte zusammenträgt, werde gut angenommen. Auch ein inhaltliches Konzept für die Dauerausstellung im Haus der Geschichte NRW stehe nun weitestgehend.
Die Museumssammlung umfasst nach Hütters Worte bereits rund 18.000 Objekte, darunter ein alter Opel Kadett, der in Bochum vom Band lief. Etwa ein Viertel der Exponate stammt aus Archivbeständen von Behörden oder Unternehmen, aber auch von Vereinen, etwa das Meistertrikot von Bayer Leverkusen oder das EM-Maskottchen. „Bis Ende des kommenden Jahres sollten wir in etwa die Hälfte der Objekte haben, mit denen wir die 3.000 Quadratmeter Dauerausstellung bespielen wollen“, sagte Hütter. Dabei sei als Ziel anvisiert, künftig auf rund 300.000 Gäste im Jahr zu kommen. Vor allem Schulklassen sollen angesprochen werden.
Die Besucherinnen und Besucher erwarten laut Hütter spannende und emotionale Einblicke in die Geschichte des Landes. So seien inzwischen mehr als 60 Zeitzeugengespräche mit Menschen in NRW geführt worden, etwa mit dem Künstler Tony Cragg oder dem Textil-Unternehmer Rolf Königs. Eine junge Frau aus Syrien, die heute in Düsseldorf Kommunikationsdesign studiert, habe der Stiftung kürzlich eine Puppe vermacht. „Das war der einzige persönliche Gegenstand, den sie auf der Flucht mitgenommen hat. Man kann mit solchen Gegenständen Geschichten lebendig erzählen.“