Artikel teilen:

Handwerk hält Gehälter für konkurrenzfähig

Das Handwerk im Südwesten bietet laut einer Vergütungsstudie Verdienstmöglichkeiten, die mit anderen Branchen konkurrieren können und teilweise mit akademischen Einstiegsgehältern vergleichbar sind. Die Studie zeige, dass Handwerksmeister mit einem durchschnittlichen Bruttogehalt von rund 4.500 Euro monatlich rechnen können, teilte der Baden-Württembergische Handwerkstag am Freitag in Stuttgart mit. In der Spitze seien sogar bis zu 8.000 Euro möglich.

Peter Haas, Hauptgeschäftsführer von Handwerk BW, sagte: „Eine Fortbildung zum Meister oder zur Meisterin zahlt sich definitiv aus.“ Eine Meisterprüfung könne das Monatsgehalt im Vergleich zu einem Gesellen um bis zu 1.500 Euro steigern.

Auszubildende in Berufen wie Elektrotechnik, Kraftfahrzeugtechnik, Maurerei, Zimmerei oder Metallbau erhielten im ersten Lehrjahr durchschnittlich rund 1.000 Euro brutto. Lediglich in der Pflege und im öffentlichen Dienst seien die Ausbildungsvergütungen höher. Ausgelernte Gesellen verdienten im Schnitt über 3.100 Euro.

Der wachsende Fachkräftemangel trägt laut Handwerkstag zu den Lohnsteigerungen bei. „Aktuell warten Handwerksbetriebe im Schnitt acht Monate auf passende Auszubildende. Gesellen- und Meisterstellen sind im Schnitt sogar zehn Monate unbesetzt“, hieß es. Dies veranlasse Betriebe vermehrt, mit hohen Vergütungen um qualifizierte Mitarbeiter zu werben.

Die Studie wurde vom Ludwig-Fröhler-Institut im Auftrag der acht Handwerkskammern Baden-Württembergs Anfang 2025 durchgeführt. Dabei wurden über 2.280 Handwerksbetriebe online befragt, die den Angaben zufolge eine repräsentative Stichprobe darstellen. Insgesamt flossen mehr als 8.280 Vergütungsdatensätze in die Analyse ein. (1357/06.06.2025)