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Hamburger Mieterverein will Künstliche Intelligenz einsetzen

Der Mieterverein zu Hamburg plant Künstliche Intelligenz (KI) einzusetzen, um dem steigenden Beratungsbedarf gerecht zu werden. Angesichts des angespannten Mietwohnungsmarkts in der Hansestadt, Mieterhöhungswellen und hoher Betriebs- und Heizkosten suchen immer mehr Menschen Unterstützung beim Mieterverein, wie dieser am Mittwoch mitteilte. Um pro Woche die 500 individuellen Termine, hunderte Anfragen per Telefon, Mail und Online zügig und zeitgemäß zu bearbeiten, setze der Mieterverein bereits auf IT-Produkte für Juristen und sei zurzeit dabei, KI zu integrieren. „Die neue Technik soll unsere 35 Rechtsberaterinnen und -berater dabei unterstützen, jedes Anliegen unserer Mitglieder zügig und sachgerecht zu klären und die derzeit unvermeidlichen Wartezeiten erträglich zu machen“, sagt Vereinschef Rolf Bosse. Die Beratung der Mitglieder werde jedoch „niemals“ komplett technisch oder durch KI erfolgen. Bosse: „Sie werden immer eine persönliche Ansprechperson haben.“

Laut Verein sind etwa 76 Prozent der Haushalte Mieterhaushalte, hieß es. Aktuell seien 78.000 dieser Haushalte und damit mehr als jeder zehnte Haushalt im Mieterverein zu Hamburg organisiert. Die Rechtsexperten des Vereins helfen Mitgliedern dabei, sich gegen unrechtmäßige Mieterhöhungen zu wehren, hohe Nachzahlungen durch falsche Betriebskostenabrechnungen zu vermeiden und Mängelbeseitigungen durchzusetzen. Zu den häufigsten Gründen für eine Klage zählen allgemeine Vertragsverletzungen wie Wohnungsmängel, gefolgt von Kaution, Mieterhöhung, Nebenkosten und Kündigung wegen Eigenbedarf. In den vergangenen drei Jahren endeten 89 Prozent aller Verfahren nach eigenen Angaben zum Vorteil für die Mitglieder. Auch Nicht-Mitglieder können sich auf der Webseite des Mietervereins zu den wichtigsten Beratungsthemen informieren.