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Hamburger Gemeinde lockt mit Gewinnspiel an die Urne

Am 27. November werden in der Nordkirche die Gemeinderäte der Kirchengemeinden gewählt. Während es in einigen Gemeinden mehr Kandidaten als Plätze gibt, sind es in anderen nicht genug. Eine Hamburger Gemeinde lockt mit einem Rätsel an die Wahlurne.

Das Heft mit dem Rätsel präsentiert Silke Ratuschni aus der Kirchengemeinde Winterhude-Uhlenhorst
Das Heft mit dem Rätsel präsentiert Silke Ratuschni aus der Kirchengemeinde Winterhude-UhlenhorstTimo Teggatz

Hamburg. Wenn in ganz Hamburg die neuen Gemeinderäte gewählt werden, wird in der  Gemeinde Winterhude-Uhlenhorst eine zusätzliche Urne stehen. Statt eines Wahlzettels soll dort jedoch ein Lösungswort eingeworfen werden. Der Wahlausschuss hat sich die Aktion ausgedacht, um den Gemeindemitgliedern einen zusätzlichen Anreiz zu geben, um zur Wahl zu gehen, berichtet Silke Ratuschni vom Ausschuss. Sie haben ein Heft gestaltet, in dem sich alle Kandidaten vorstellen, und darin auch ein Rätsel angefügt. Es gilt, Buchstaben in die richtige Reihenfolge zu bringen. „Zu gewinnen gibt es ein Abendessen für zwei Personen in einem Restaurant in Winderhude“, sagt Silke Ratuschni.
Die Wahl der Gemeinderäte ist eine große Aktion. Fast zwei Millionen Menschen sind in der gesamten Nordkirche wahlberechtigt und können sich beteiligen. Zum ersten Mal dürfen auch Jugendliche ab 14 Jahren mitbestimmen, wer für die nächsten sechs Jahre in den Gemeinderat ihrer Gemeinde aufrückt.

Zwei 18-Jährige treten an

In Hamburg findet die Wahl am 27. November, dem 1. Advent, statt. Nur wenige Gemeinden, wie zum Beispiel die Timotheusgemeinde in Horn oder die Kirchengemeinde Billwerder, wählen später, weil sich bei ihnen nicht rechtzeitig genügend Kandidaten gefunden haben. Die meisten Kandidaten gibt es im Kirchenkreis Hamburg-Ost in Ahrensburg. Dort bewerben sich 30 Gemeindemitglieder um 13 Plätze. Das ist jedoch eine Ausnahme.
Im Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein herrscht die größte Auswahl in Eidelstedt, wo sich ­
19 Menschen um 13 Plätze bewerben. In dem kleineren der beiden Kirchenkreise wurden neben der Zahl der Kandidaten auch noch einige weitere Angaben erfasst, sodass ein genauerer Blick auf diejenigen möglich ist, die in ihrer Gemeinde mitbestimmen möchten. In der Maria-Magdalena-Gemeinde etwa sind vier Kandidaten über 70 Jahre alt. In Schnelsen tritt eine 83-jährige Kandidatin an, in der Auferstehungsgemeinde in Lurup eine 80-Jährige. Einen sehr jungen Kandidaten gibt es sowohl in Altona-Ost und als auch in Niendorf. In beiden Gemeinden steht jeweils ein 18-Jähriger auf der Liste. Insgesamt haben sich im Kirchenkreis mehr Männer als Frauen aufstellen lassen: Der Frauenanteil der Kandidaten beträgt bei dieser Wahl 44 Prozent.

Probleme bei Briefwählern

In beiden Kirchenkreisen hofft man auf eine hohe Wahlbeteiligung. Urnen und zusammenklappbare Kabinen konnten sich die Wahlbeauftragten der Gemeinden von den Kirchenkreisen holen. Für die Wahlvorstände gab es außerdem eine detaillierte Checkliste für den Tag der Wahl, sodass sie wissen, wie der Raum aussehen soll, welche Unterlagen sie brauchen und wie die Wahl abläuft.
Sobald die Wahllokale geschlossen haben, werden die Stimmen ausgezählt. Registriert werden sogar die falsch ausgefüllten Briefwahlunterlagen. Sie werden allerdings nicht gewertet, sondern nur in der Wahlniederschrift vermerkt. Probleme könnte es zum Beispiel durch den Aufbau der Wahlunterlagen geben: Nicht alle Briefwähler sahen, wo sie auf den Wahlunterlagen unterschreiben mussten.