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Hamburger Feierstunde zum Gedenktag am 8. Mai

Mit einer Feierstunde hat die Bürgerschaft den Gedenktag für die Befreienden und Befreiten am heutigen 8. Mai im Festsaal des Hamburger Rathauses begangen. „Wir dürfen nie aufhören zu gedenken und zu erinnern“, sagte Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (SPD) laut Mitteilung am Mittwoch. Neben Franciska Henning, Urenkelin des im Nationalsozialismus inhaftierten Georg Kieras sprachen auch Zeitzeugin Peggy Parnass und Kultursenator Carsten Brosda (SPD). „Die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und ihren Folgen bis in die Gegenwart geht uns alle etwas an“, sagte Brosda.

Gerade in diesen Zeiten, in denen Nationalismus erstarkt und die Demokratie unter Druck gerate, sei es entscheidend, die Erinnerungen wachzuhalten. Brosda: „Unsere Werte der Mitmenschlichkeit und der freien Selbstbestimmung müssen geschützt und immer wieder entschieden verteidigt werden.“ Der 8. Mai 1945 markiere das Ende des Zweiten Weltkriegs, die Befreiung zahlloser Opfer der nationalsozialistischen Herrschaft und stehe ebenfalls für den Aufbruch Deutschlands in die heutige freiheitlich-demokratische Grundordnung, hieß es.

„Von uns Überlebenden gibt es immer weniger. Umso wichtiger ist es für mich, jungen Menschen von meinen Erfahrungen zu berichten“, sagte Zeitzeugin Peggy Parnass. Den 8. Mai 1945 habe sie persönlich nicht in Deutschland als Tag der Befreiung erlebt. Zudem hätten zu viele NS-Täter in den Jahren danach einfach so weitermachen können, sagte Parnass. Trotzdem sei es gut, diesen Tag heute zu feiern und daran zu erinnern, was nicht wieder passieren darf.