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Hamburg plant Lachgas-Verkaufsverbot an Jugendliche

Hamburg will den Verkauf von Lachgas an Minderjährige verbieten. Der Senat plant für Dienstag den Beschluss einer entsprechenden Verordnung, die am 1. Januar 2025 in Kraft treten soll, wie die Sozialbehörde mitteilte. Demnach sollen der Verkauf und die Ab- und Weitergabe von Distickstoffmonoxid (Lachgas) an Minderjährige in der Stadt verboten werden. Vorsätzliche als auch fahrlässige Verstöße gegen das Verbot sollen mit einer Geldbuße bis zu 5.000 Euro geahndet werden.

„Lachgas gehört nicht in Kinderhände! Der missbräuchliche Konsum von Lachgas birgt erhebliche gesundheitliche Risiken, darunter neurologische Schäden, Lähmungen und psychische Abhängigkeit“, sagte Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD). „Um Kinder und Jugendliche zu schützen, verbieten wir die Abgabe an Kinder und Jugendliche.“

Der Bundesgesetzgeber plane zwar, Lachgas in das Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz (NpSG) aufzunehmen, um den Gebrauch als berauschenden Stoff zu untersagen. Da aufgrund der bevorstehenden Bundestagswahlen aber nicht mit einer zeitnahen Umsetzung zu rechnen sei, habe sich Hamburg für eine Lösung auf Landesebene entschieden. Der Erlass einer Gefahrenabwehrverordnung erfolge auf Grundlage des Hamburger Gesetzes zum Schutz der öffentlichen Sicherheit und Ordnung (HmbSOG). Die Verordnung soll vorläufig bis 31. Dezember 2026 gelten.

Der Konsum von Lachgas nehme unter Minderjährigen stetig zu, informierte die Sozialbehörde. Derzeit werde Lachgas auch in Kiosken verkauft, teilweise abgefüllt in Luftballons, die explizit zum Inhalieren bestimmt sind. Das frei erhältliche Gas, das für einen kurzen Rausch inhaliert wird, könne auch zu akuten Risiken wie Halluzinationen, Angstzuständen und Atemdepressionen führen, wodurch sich das Risiko für lebensbedrohliche Situationen erhöhe. Das gelte insbesondere dann, wenn Lachgas in Kombination mit Alkohol oder anderen Drogen konsumiert wird.

Das Nervensystem und die geistige Entwicklung von Minderjährigen seien noch nicht vollständig ausgereift. Daher seien junge Menschen besonders gefährdet, die Risiken eines Konsums zu unterschätzen und gesundheitliche Schäden davonzutragen.