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Hamburg plant “Bildungshaus+” für Azubi-Wohnen

Mit einem „Bildungshaus+“ geht Hamburg neue Wege beim Azubi-Wohnen. Es vereint Wohnen und Bildungsnutzung, ein Prototyp mit Kindertagesstätte im Erdgeschoss und Platz für Wohngemeinschaften in den oberen Etagen ist für das Grundstück der Schule Fabriciusstraße in Bramfeld in Planung, wie die Stadt Hamburg am Donnerstag mitteilte. Entwickelt hätten das „Bildunghaus+“ die zur Finanzbehörde gehörenden Bildungsbauunternehmen SBH und GMH.

Der Gebäudetyp basiert den Angaben nach auf dem Hamburger Klassenhaus, das flexibel auf Erweiterungsbedarfe der Schulen eingeht. Im Erdgeschoss des „Bildungshauses+“, das sich zum Schulgrundstück hin öffne, befinde sich Platz für eine Bildungseinrichtung. Die oberen bis zu sechs weiteren Geschosse stünden für innerstädtische Wohnformen zur Verfügung. SBH/GMH hätten auf Basis der Förderrichtlinie für den Neubau von Wohnungen für Studierende und Auszubildende eine gute Aufteilung entwickelt, die preisgünstige Wohnlösungen ermögliche. Vorgesehen sei das Haus als nachhaltiger Holz-Hybridbau mit einer förderfähigen Ökobilanz.

Diese Kombination könnte auch beim Piloten an der Grundschule Fabriciusstraße zum Einsatz kommen, informierte die Stadt. Dort stehe ein Grundstücksteil zur Verfügung, der von verschiedenen Seiten und auch außerhalb der schulischen Nutzung gut erreichbar sei. Potenzielle Ausbildungsbetriebe befänden sich in unmittelbarer Nachbarschaft. Die beteiligten Behörden planten jetzt, in konkrete Gespräche mit Schulgemeinschaft und möglichen Trägern für die Kindertagesstätte und das Wohnen einzusteigen.

Perspektivisch sollen in den kommenden Jahren durch öffentliches und privates Engagement mindestens 3.000 Plätze für das Azubi-Wohnen in Hamburg entstehen. Der Senat plane dazu zahlreiche Maßnahmen und Projekte, hieß es. Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) sagte: „Vor Kurzem haben wir für das Azubi-Wohnheim der Stadtwirtschaft in der Großen Freiheit auf St. Pauli den Weg freigemacht. Und parallel läuft noch die Ausschreibung für Hamburgs erstes Onboarding-Haus für Azubis im größten Hamburger Bezirk Wandsbek. Ein Azubi-Wohnheim für die Nachwuchskräfte von Polizei und Feuerwehr ist ebenfalls in Planung.“

Berufsbildungssenatorin Ksenija Bekeris (SPD) erklärte, bezahlbarer Wohnraum für Azubis sei ein entscheidender Faktor für erfolgreiche Bildungswege und die Fachkräftegewinnung. Laut Wohnungsbaukoordinatorin Monika Thomas gibt es in Hamburg etwa 40.000 betriebliche Auszubildende, von denen rund 13.000 aktiv Wohnraum benötigen.