In Hamburg sind im vergangenen Jahr täglich mehr als acht von 100 Beschäftigten in Kindertagesstätten krankheitsbedingt ausgefallen. Laut AOK Rheinland/Hamburg stieg damit die Zahl der Krankschreibungen mit 8,6 Prozent auf einen neuen Höchstwert, im Vorjahr waren es noch 7,6 Prozent, wie die Kasse am Montag mitteilte. Das geht aus dem „Branchenbericht Kindertagesstätten 2024“ hervor, für die Daten von rund 17.000 AOK-versicherten Beschäftigten in Kindertagesstätten im Rheinland und in Hamburg ausgewertet wurden.
Dem Bericht zufolge waren mehr als 83 Prozent der bei der AOK Rheinland/Hamburg versicherten Erzieherinnen und Erzieher im vergangenen Jahr mindestens einmal krankgeschrieben. Zu den Hauptdiagnosen zählten Atemwegsinfekte, hieß es. Auch psychische Erkrankungen spielen eine größere Rolle: Fast jede und jeder vierte Beschäftigte einer Kindertagesstätte fiel 2023 wegen depressiven Episoden, Belastungs- und Anpassungsstörungen oder anderen Angststörungen aus.
„Der gravierende Fachkräftemangel hat zu einer enormen Arbeitsverdichtung in den Kindertagesstätten geführt – mit großen Auswirkungen auf die Gesundheit der Mitarbeitenden“, sagte Sabine Deutscher, Vorstandsmitglied der AOK Rheinland/Hamburg.