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Hälfte der Weltbevölkerung ist ärmer geworden

BERLIN – Die 62 reichsten Menschen besitzen nach Angaben von Oxfam so viel wie die gesamte ärmere Hälfte der Weltbevölkerung. Damit nehme die weltweite soziale Ungleichheit dramatisch zu, erklärte die Entwicklungsorganisation in einem jetzt veröffentlichten Bericht. Vor einem Jahr waren es noch 80 Personen, die über die Hälfte des Vermögens verfügten.
Das Gesamtvermögen der ärmeren 50 Prozent der Weltbevölkerung verringerte sich dem Bericht zufolge in den vergangenen fünf Jahren um rund eine Billion US-Dollar (920 Milliarden Euro). Das bedeute eine Abnahme um 41 Prozent, bei gleichzeitigem Bevölkerungswachstum um 400 Millionen Menschen. Währenddessen sei das Vermögen der reichsten 62 Personen um mehr als eine halbe Billion US-Dollar gewachsen.
Die soziale Ungleichheit drohe die Fortschritte bei der Armutsbekämpfung zunichtezumachen, warnte Oxfam. Ein Grund für diese Entwicklung sei die unzureichende Besteuerung von großen Vermögen und Kapitalgewinnen, aber auch die Verschiebung von Gewinnen in Steueroasen. Allein wegen der Unternehmenspräsenzen in Steueroasen gingen Entwicklungsländern jedes Jahr mindestens 100 Milliarden US-Dollar an Steuereinnahmen verloren. epd