Das Thüringer Umweltministerium fördert den Aufbau einer vorläufigen Geschäftsstelle „Welterbe Grünes Band“ mit einem zentralen Büro in Berlin. Die Einrichtung solle den Antrag für einen Welterbetitel bei der Unesco solide vorbereiten, erklärte Umweltminister Bernhard Stengele (Grüne) am Mittwoch in Erfurt. Die erste Tranche von 65.000 Euro sei jetzt bewilligt worden.
Stengele sagte, der außerordentlich bedeutende Naturraum entlang der früheren innerdeutschen Grenze mitsamt den historischen Wegmarken habe diesen besonderen Unesco-Titel verdient. Am „Grünen Band“ werde die Erinnerung an die deutsche Teilung für die nachfolgenden Generationen bewahrt und zahlreiche seltene wie auch bedrohte Tier- und Pflanzenarten fänden hier einen geschützten Ort.
Verantwortlich für die Geschäftsstelle sei der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND). Projektleiterin Karin Kowol erinnerte an die Anfänge des „Grünen Bandes“ im Jahre 1989. Die Initiative zur Gründung sei aus den Kontakten zwischen der Bürgerrechtsbewegung der DDR und ihrem Verband hervorgegangen. Die Schutzgebietskategorie Nationales Naturmonument war 2009 in das Bundesnaturschutzgesetz aufgenommen worden. Sie bezeichnet schützenswerte Gebiete, die etwa aus wissenschaftlichen oder landeskundlichen Gründen und wegen ihrer Einzigartigkeit von herausragender Bedeutung sind.
Das „Grüne Band“ in Thüringen umfasst 6.500 Hektar Fläche entlang der 763 Kilometern langen Grenze zu Niedersachsen, Hessen und Bayern. Deutschland hatte Anfang 2024 der Unesco das „Grüne Band“ zur Aufnahme in das Weltnaturerbe vorgeschlagen.