Die Zahl der erfassten Straftaten gegen LGBTIQ-Menschen in Bayern hat sich in den vergangenen zwei Jahren verdoppelt. Im Jahr 2022 seien 96 Straftaten registriert worden, im Folgejahr seien es 190 gewesen – darunter auch 25 Gewaltstraftaten, teilte die Grünen-Fraktion im Bayerischen Landtag am Mittwoch mit. Die Zahlen seien erschreckend, sagte Florian Siekmann, Queer-Sprecher der Landtags-Grünen. Jeder Übergriff verletze die Opfer in ihrer Menschenwürde. „Sie werden attackiert, weil sie lieben, wen sie lieben, und sind, wie sie sind.“ Die Zahlen stammen aus einer Antwort der Staatsregierung auf eine entsprechende Anfrage der Landtags-Grünen.
Das Dunkelfeld sei sehr groß und betrage nach Schätzungen bis zu 90 Prozent. Bei den vorliegenden Zahlen handle es sich also nur um die Spitze des Eisbergs, betonten die Grünen. Zugleich sei die Aufklärungsquote unterdurchschnittlich. Während bei Hasskriminalität insgesamt 68 Prozent aller Straftaten aufgeklärt würden, seien es bei solchen gegen die sexuelle Orientierung nur 50 Prozent und bei solchen gegen die geschlechtsbezogene Diversität nur 43 Prozent. Straftaten gegen LGBTIQ-Personen werden über den Kriminalpolizeilichen Meldedienst – Politisch Motivierte Kriminalität (PMK) erfasst.