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Grüne: Lage bei Kranken- und Pflegeversicherung dramatisch

Pflege und Krankenversicherung werden immer teurer, was viele Menschen am eigenen Leib und Geldbeutel spüren. Die Regierung will gegensteuern. Aber reicht das geplante Tempo wirklich aus?

Mehr staatliche Zuschüsse für Pflege- und Krankenversicherung fordert Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann. Und Reformen müssten schnell kommen angesichts der immer dramatischeren Situation, sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwoch): “Das Defizit in der Pflegeversicherung wird sich zum nächsten Jahr auf wahrscheinlich mehr als drei Milliarden Euro verdoppeln. Auch bei den Krankenkassen schrillen alle Alarmglocken. Zwei Tage! Soweit würden die Rücklagen aller Kassen derzeit reichen.”

Leidtragende sind aus Sicht Haßelmanns “die viel zu wenigen Pflegekräfte, die pflegenden Angehörigen zu Hause, die Versicherten, für die deutlich höhere Kosten anfallen”. Die Bundesregierung müsse rasch handeln und die Zuschüsse an die Sozialversicherungen erhöhen.

Vor allem aber bräuchten die Systeme dringende Reformen, zu denen die schwarz-rote Koalition aber “offenbar nicht willens oder in der Lage” sei. Haßelmann nannte es unverständlich, dass CDU, CSU und SPD diese drängenden Fragen an Kommissionen ausgelagert haben: “Erst 2027 sollen Vorschläge für das Gesundheitssystem vorliegen. Bis dahin hängen die Krankenkassen weiter am Tropf von Finanzminister Klingbeil.”