Nach dem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sind mehr als 615.000 Euro für Betroffene gespendet worden. Insgesamt 5.640 Spenderinnen und Spender hätten auf das von der Landeshauptstadt eingerichtete Spendenkonto eingezahlt, teilte die Stadtverwaltung am Samstagabend mit.
Oberbürgermeisterin Simone Borris (parteilos) bezeichnete die Spendenbereitschaft als „Zeichen für den großen Zusammenhalt, die breite Unterstützung und das Gemeinschaftsgefühl, was wir derzeit an vielen Orten in Magdeburg spüren“. Innerhalb der Stadtverwaltung werde derzeit beraten, wie die Spenden unkompliziert und rechtssicher an die Betroffenen ausgereicht werden können, hieß es.
Neben der Verteilung der Spenden und der Planung für einen zentralen Gedenkort werde die Aufarbeitung der Umstände des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt auch in der Stadtverwaltung ein weiteres zentrales Thema der nächsten Wochen sein. Die Landeshauptstadt werde die Ermittlungen der zuständigen Behörden auch zu Fragen rund um das Sicherheitskonzept der Magdeburger Weihnachtsmarkt-Gesellschaft unterstützen.
Am 20. Dezember war der 50-jährige Taleb A. mit einem Auto ungebremst durch eine Budengasse auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg gefahren. Fünf Menschen starben, mehr als 200 wurden teils schwer verletzt. Bei dem Täter handelt es sich um einen seit 2006 in Deutschland lebenden Mann aus Saudi-Arabien, der zuletzt in Bernburg bei Magdeburg als Arzt arbeitete. Der Mann war in den sozialen Netzwerken als aggressiver Islamkritiker und AfD-Sympathisant aufgefallen. Er sitzt in Untersuchungshaft.