Mehr als 800 Fossilien hat ein Grabungsteam im Juni und Juli in der Grube Messel gefunden, darunter vor allem Pflanzen, Insekten und Fische. Besonders die jüngsten Funde von zwei Schmetterlingen sowie zwei kleinen Vögeln seien eine Seltenheit, teilte die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung am Freitag in Frankfurt mit. Beim zweiten Messeler Grubenfest am Sonntag, 18. August, könnten Interessierte die Grube Messel bei verschiedenen Führungen kennenlernen, die neuen Vogel-Funde betrachten sowie den Forschenden bei der Arbeit zuschauen.
Grabungsleiterin Sonja Wedmann bezeichnete die zahlreichen Funde in der laufenden Saison als „großartige Ausbeute“. Die beiden Vogelfossilien seien gut erhalten: „Sogar die Federstruktur ist erkennbar.“ Laut dem Ornithologen Gerald Mayr vom Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt handelte es sich bei den Tieren wahrscheinlich um einen Verwandten der Sperlingsvögel sowie um einen Verwandten der sogenannten Rackenartigen. Die Präparation und Bestimmung der Tierfossilien dauere noch an.
Die Fossilien von Schmetterlingen zu finden, sei ebenfalls außergewöhnlich, erklärt Wedmann. Denn dafür müssten die Tiere einst auf den Grund des damaligen Wesselsees gesunken sein, was die Beschaffenheit der Schmetterlingsflügel in der Regel verhindert habe.
Die Ölschiefer der Grube Messel sind 47 Millionen Jahre alt, wegen zahlreicher hervorragend erhaltener Fossilien war das Areal 1995 zum ersten deutschen Unesco-Weltnaturerbe ernannt worden. Die nächsten Grabungen sollen vom 26. August bis 20. September stattfinden.