Der griechisch-orthodoxe Bischof Emmanuel von Christoupolis bewundert den Mut der Menschen in Deutschland, die derzeit für die Demokratie auf die Straße gehen. Selbst war er aber noch nicht dabei.
Der griechisch-orthodoxe Bischof Emmanuel von Christoupolis hat sich klar gegen Rechtsextremismus positioniert. “Es ist ein Zeichen der Hoffnung und meines Erachtens längst überfällig, dass die Menschen hierzulande mutig gegen Hass und rechte Ideologien demonstrieren”, sagte der Geistliche der in Würzburg erscheinenden katholischen Wochenzeitung “Die Tagespost”. Man könne den Mut und die Entschlossenheit dieser Menschen nur bewundern. – Christoupolis ist Beauftragter der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland am Sitz der Bundesregierung.
“Manche Menschen scheinen immer noch nicht zu verstehen, dass die Welt sich weiterdreht”, so der Bischof weiter. Umso wichtiger sei ein Zusammenschluss derjenigen, “die unmissverständlich NEIN! sagen”. Er habe gedacht, dass Zustände, die einer solchen Reaktion bedürften, in Deutschland der Vergangenheit angehörten. Zugleich räumte er ein, dass er aufgrund seiner pastoralen Verpflichtungen bisher selbst noch an keiner Demonstration habe teilnehmen können.
Christoupolis lobte auch das Engagement der Kirchen für Geflüchtete. Durch die Ankunft von Menschen aus der Ukraine in Deutschland sei deutlich geworden, dass der Krieg auch bei uns angekommen sei. “Mich betrübt dieser sinnlose Krieg, der vor allem auf Kosten der Zivilbevölkerung geht”, so der Bischof. Die russisch-orthodoxe Kirche könne durch ein deutliches und mutiges Wort der Mahnung eine wichtige Rolle bei der Friedensschaffung und Friedenssicherung spielen.
Jede politisch herausfordernde Situation biete für die Christen in Deutschland und weltweit zugleich eine Chance, sich gemeinsam für mehr Toleranz und Respekt stark zu machen, erklärte der Bischof weiter. Die vielen Gesten der Versöhnung und der Bemühung für den Frieden, die er in seinem kirchlichen Dienst erlebt habe, gäben ihm Kraft, Mut und Zuversicht.