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Greifswald: Erinnerung an einen Demokratie-Verteidiger in der NS-Zeit

Mit einer Festveranstaltung und einem Vortrag will die Universität Greifswald am Freitag (12. Januar, 17 Uhr) an den demokratisch engagierten und in der NS-Zeit verfolgten Professor Konrat Ziegler (1884-1974) erinnern. Ziegler lehrte von 1923 bis 1933 als Professor für Klassische Philologie an der Universität Greifswald und war in den Jahren 1928 und 1929 Rektor der Universität, wie die Universität Greifswald am Donnerstag mitteilte. Der Demokrat und Pazifist sei im Nationalsozialismus wegen „nationaler Unzuverlässigkeit“ aus dem akademischen Dienst entlassen worden, hieß es. Für sein mutiges Eintreten für verfolgte Juden sei er in der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem als „Gerechter unter den Völkern“ geehrt worden.

Die Universitätsgemeinschaft habe sich dem Vorgehen der Behörden in der NS-Zeit nicht entgegengestellt, hieß es. Die vielköpfige Familie Ziegler habe das universitätseigene Wohnhaus in der heutigen Robert-Blum-Straße 13 räumen müssen. Zur Erinnerung an Konrat Ziegler sei jetzt neben der bereits vorhandenen Gedenktafel ein ausführlicheres Info-Schild am früheren Wohnhaus angebracht worden. Die Festveranstaltung und der öffentliche Abendvortrag finden am Freitag online statt.