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Greenpeace protestiert gegen Billig-Fleisch bei Edeka

Vor einer Edeka-Filiale in der Hamburger Innenstadt haben 15 Greenpeace-Aktive für ein Ende des Tierleids in der Fleischproduktion demonstriert. Auf die Fenster der Filiale am Großen Burstah wurden großflächige Fotos geklebt, die Tiere in Schweinemastställen von Edeka-Zulieferbetrieben aus Schleswig-Holstein zeigen, wie die Umweltschutzorganisation am Dienstag mitteilte. Greenpeace seien Aufnahmen von verletzten, erkrankten, bewegungsunfähigen oder toten Schweinen aus Mastställen zugespielt worden. „Edeka verspricht mit ‘Gutfleisch’ einen guten Umgang mit den Tieren und außerordentliche Qualität, die Bilder zeigen aber die grausame Realität“, sagte Greenpeace-Landwirtschaftsexpertin Christiane Huxdorff. In Wahrheit müssten Tiere auch für Fleisch an der Edeka-Theke leiden.

Eine Greenpeace-Supermarktabfrage habe im vergangenen Jahr gezeigt, dass über 80 Prozent des Edeka-Fleisches immer noch aus tierschutzwidrigen Haltungsformen kommen, informierten die Umweltschützer. Zwar habe sich der Lebensmitteleinzelhändler zu Tierwohl und Klimaneutralität verpflichtet, dafür müssten jedoch Sortiment und Marketing auf pflanzliche Produkte und höhere Tierwohl-Standards ausgerichtet werden. Anders als einige Mitbewerber habe Edeka bisher „kein verbindliches Ziel zum Ausstieg aus Billigfleisch“ vorgelegt, kritisierte Greenpeace. Stattdessen würde Edeka weiterhin vor allem für Fleisch aus schlechten Haltungsformen Werbung machen.

Gemeinsam mit Webvideoproduzentin Bianca Heinicke hat Greenpeace zudem in einem offenen Brief an Edekas Vorstandsvorsitzenden Markus Mosa gefordert, das Tierleid zu beenden und Fleisch der Haltungsformen 1 und 2 aus dem Programm zu nehmen. Innerhalb weniger Tage hätten den Brief 71.000 Unterstützerinnen und Unterstützer unterzeichnet, hieß es.