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Gotteskinder und Menschenschwestern

Präses Annette Kurschus wirbt auf Bochumer Demo gegen Rassismus für Vernunft

BOCHUM – Die westfälische Präses Annette Kurschus hat zu Offenheit und Toleranz gegenüber Flüchtlingen aufgerufen. Türen und Herzen, Köpfe und Hände müssten offen bleiben für alle, die um ihr Leben fürchten müssten und ihr Leben in Freiheit und Sicherheit gestalten wollten, sagte sie am vergangenen Samstag bei einer Kundgebung zum Abschluss einer Menschenkette gegen Rassismus in Bochum, an der nach Angaben der Veranstalter rund 8000 Menschen teilnahmen. „So fremd sie uns auch sein mögen: Sie sind Gotteskinder und unsere Menschenbrüder und -schwestern“, sagte Kurschus.
Die leitende Theologin der Evangelischen Kirche von Westfalen warb darum, im Reden und Denken, Zuhören und Hinsehen sorgfältig zu sein. Sie warnte auch davor, von zuwandernden Menschen wie von hereinbrechenden Naturkatastrophen zu denken und reden und Menschen in Schubladen einzuteilen. Kurschus plädierte dafür, statt auf Angst auf klügere Ratgeber wie Vernunft, Güte, Mut, Gelassenheit sowie Selbstvertrauen, Fremdvertrauen und nicht zuletzt Gottvertrauen zu hören.
„Die kirchliche Botschaft ist eine Friedensbotschaft. Rassistinnen und Rassisten stiften Unfrieden. Darum ächten wir den Rassismus und wollen durch unsere Beteiligung an dieser Aktion ein friedliches Zeichen setzen“, erklärte der Bochumer Superintendent Gerald Hagmann.
Knapp 40 Hilfsorganisationen, Verbände und religiöse Einrichtungen hatten unter dem Titel „Hand in Hand gegen Rassismus – für Menschenrechte und Vielfalt“ bundesweit zu Menschenketten für ein vielfältiges und tolerantes Zusammenleben aufgerufen. An den Demonstrationen in vielen deutschen Städten nahmen über 40 000 Menschen teil. UK/epd