Nach den Landratswahlen vom Sonntag in Thüringen ziehen Kandidaten der in dem Bundesland als gesichert rechtsextremistisch eingestuften AfD in zehn von 13 Stichwahlen ein. Im Landkreis Altenburger Land habe AfD-Kandidat Heiko Phillipp mit 33 Prozent der abgegebenen Stimmen die meisten Stimmen erhalten, teilte das Thüringer Landesamt für Statistik am Sonntagabend auf seiner Internetseite mit. Die Stichwahlen finden in Thüringen am 9. Juni statt.
Im Landkreis Hildburghausen sei dem ehemaligen NPD-Funktionär und Organisator von Rechtsrockkonzerten, Tommy Frenck, mit einem Stimmenanteil von 24,9 Prozent ebenfalls der Einzug in die Stichwahl gelungen, hieß es. Sven Gregor von den Freien Wählern habe 42,4 Prozent erreicht.
Landesweit habe die AfD bei den zeitgleich stattfindenden Kreistagswahlen Stimmenzuwächse von rund acht Prozent verzeichnen können. Bei Unterbrechung der Auszählungen in der Nacht zum Montag habe die Partei mit einem durchschnittlichen Stimmenanteil von 26,4 Prozent hinter der CDU (27,5 Prozent) den zweiten Platz belegt. Bei den fünf Wahlen für die Oberbürgermeister der kreisfreien Städte verfehlten die drei angetretenen AfD-Kandidaten demnach den Einzug in die Stichwahlen.
Insgesamt waren rund 1,74 Millionen Thüringerinnen und Thüringer zur Wahl von 13 Landräten, 94 Bürgermeister und Oberbürgermeister sowie 622 Kommunalparlamenten aufgerufen. Die Wahlbeteiligung lag mit über 61 Prozent etwas höher als 2019.