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Gesundheitsminister Philippi zeigt Verständnis für Apotheker-Protest

Niedersachsens Gesundheitsminister Andreas Philippi (SPD) hat Verständnis für die erneuten Apotheker-Proteste gezeigt. „Allein in diesem Jahr haben in Niedersachsen 35 weitere Apotheken geschlossen und nur sieben neu eröffnet – diese Entwicklung muss dringend gestoppt werden“, sagte Philippi anlässlich einer Apotheker-Kundgebung am Mittwoch in Hannover. Die Apotheker protestierten für eine stabile Arzneimittelversorgung und warben für eine Stärkung der Apotheken vor Ort. Es ist bereits der zweite Aktionstag innerhalb eines Jahres.

Apotheken seien Orte des persönlichen Kontakts und des Vertrauens und gerade in ländlichen Gebieten mehr als nur ein Ort für Arzneimittel, sagte der Gesundheitsminister. Versandapotheken könnten all dies nicht leisten. „Daher ist es von essenzieller Bedeutung, dass das – noch – tragfähige Netz von Apotheken vor Ort in unserem Land erhalten wird.“

Philipp forderte nachhaltige Finanzierungskonzepte und bessere Apothekerhonorare. Sonst sei es für junge Menschen unattraktiv, ins Apothekenwesen einzusteigen. „Wir brauchen aber Nachfolgerinnen und Nachfolger für die inhabergeführten Apotheken.“

Den Entwurf für ein Apothekenreformgesetz von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) nannte Philippi „gut gemeint, aber schlecht gemacht“. Er gefährde die bewährte Apothekenstruktur und die hochwertige Beratung und Arzneimittelversorgung. Er habe sich deshalb an Lauterbach gewandt und ihn gebeten, schnellstmöglich eine Änderung der Arzneimittelpreisverordnung herbeizuführen.