Zu „Gesprächen gegen das Vergessen“ laden der Bayerische Rundfunk (BR) und das Münchner Volkstheater am 8. November ein. Bei der Diskussionsveranstaltung im Volkstheater werde es um das Thema Antiziganismus gehen, teilte der BR am Dienstag in München mit. Beginn ist um 20 Uhr. Zeitzeugen und Experten wollen über die Frage sprechen, welche Ursachen, Formen und Folgen die rassistische Diskriminierung, Ausgrenzung und Verfolgung von Sinti und Roma in Geschichte und Gegenwart haben.
Der Völkermord an den Sinti und Roma gelte immer noch als ʺvergessener Holocaustʺ, hieß es in der Mitteilung. Spätestens seit den sogenannten Nürnberger Gesetzen im Jahr 1935 betrachteten die Nationalsozialisten von ihnen abfällig als ʺZigeunerʺ stigmatisierte Menschen ebenso wie Juden offiziell als „fremdrassig“. Antisemitismus und Antiziganismus waren danach nicht nur legal, sondern gesetzlich verordnet.
Über rassistische Vorurteile gegenüber Sinti und Roma und wie man ihnen begegnen kann, sprechen der Holocaust-Überlebende Christian Pfeil, der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma und Bürgerrechtsaktivist Romani Rose, die Vorsitzende des Regionalverbands Deutscher Sinti und Roma Schwaben e. V., Marcella Reinhardt, und der wissenschaftliche Geschäftsführer der Forschungsstelle Antiziganismus am Historischen Seminar der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Dr. Frank Reuter. Moderiert wird die Veranstaltung von Andreas Bönte. Am 19. November um 21 Uhr wird sie im Rahmen eines Zeitzeugen-Schwerpunktes auf ARD alpha, auf ardalpha.de und in der ARD Mediathek ausgestrahlt.
Bereits ab 9 Uhr lesen am 8. November zum „Tag der Quellen“ Schüler und Schülerinnen Münchner Schulen im Volkstheater aus Dokumenten jüdischer Kinder und Jugendlicher. Bis 13 Uhr sind die Türen des Theaters geöffnet, der Eintritt ist frei. Gruppen werden um Anmeldung gebeten unter 089/523 46 55 oder kasse@muenchner-volkstheater.de. (00/3465/24.10.2023)