400.000 Euro fordert ein mutmaßlicher Missbrauchsbetroffener vom Bistum Hildesheim. Ein Gericht hat deutlich gemacht, dass der Fall verjährt sein könnte. Dennoch könnten nun beide Seiten eine Lösung finden.
Im Schmerzensgeldprozess des mutmaßlichen Missbrauchsbetroffenen Jens Windel gegen das katholische Bistum Hildesheim hat das Landgericht Hildesheim ein Mediationsverfahren angeregt. In einer mündlichen Verhandlung am Freitag nahmen beide Seiten einen entsprechenden Vorschlag von Richter Jan-Michael Seidel an. Zuvor hatte er durchblicken lassen, dass Windel mit seiner Forderung nach 400.000 Euro auf dem Rechtsweg wohl keinen Erfolg haben würde. Die von ihm geschilderten Taten seien nach Auffassung des Gerichts verjährt. Das bedeute aber nicht, dass Windel keine Ansprüche mehr gegen das Bistum stellen könne.
“Wir könnten uns vorstellen, dass die Zahlung eines Schmerzensgelds eine gewisse Genugtuung bei Herrn Windel entfalten könnte”, begründete Seidel seinen Vorschlag. Über die Höhe könnten die beiden Seiten nun in dem Mediationsverfahren unter Aufsicht eines Güterichters sprechen. Das eigentliche Gerichtsverfahren werde so lange ruhen.