Proteste gegen eine geplante Autopsie an der Leiche eines 13-Jährigen haben am Dienstagnachmittag in Jerusalem für mehrstündige Straßensperrungen und mehrere Festnahmen gesorgt. Einer der Festgenommenen versuchte nach Polizeiangaben, einem Beamten die Waffe zu stehlen. Weitere Personen wurden am Abend bei dem Versuch verhaftet, in das zuständige gerichtsmedizinische Institut einzubrechen und die Leiche zu entführen.
Laut hebräischsprachigen israelischen Medien starb der Junge in der Nacht zu Dienstag unter ungeklärten Umständen in seinem Haus in Beit Schemesch. Die Familie lehnt eine gerichtsmedizinische Untersuchung ab. Ein Gericht soll in dem Fall entscheiden.
Die Demonstranten versammelten sich laut Polizei in einem mehrheitlich strengreligiös-jüdischen Stadtviertel im Jerusalemer Norden. Auch in der zentralisraelischen Stadt Beit Schemesch kam es demnach zu teils gewaltsamen Protesten, bei denen Beamte angegriffen, Feuer auf Straßen gelegt und zwei Busse beschädigt wurden. Laut Polizei bezeichneten die Demonstranten die Beamten als Nazis und Terroristen und forderten sie auf, nach Deutschland oder nach Gaza zu gehen.