Europäische Meeresforscherinnen und -forscher plädieren für eine verbesserte und einheitliche Ozeanüberwachung. Um den Ozean im Kampf gegen den Klimawandel zu erhalten, sei es dringend notwendig, seinen Zustand umfassend zu überwachen, teilte das Geomar-Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel am Montag mit. Dieser Appell richte sich auch an die internationale Gemeinschaft, die sich seit Montag in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku zur 29. UN-Klimakonferenz trifft.
Ein gesunder Ozean versorge Menschen mit Sauerstoff und Nahrung, er biete Lebensraum für unzählige Arten und wirke vor allem wie ein Puffer gegen den Klimawandel, indem er große Mengen CO2 und überschüssige Wärme absorbiere, hieß es. „Doch dem Ozean geht es schlecht“, teilte Geomar mit. Verschmutzung, Versauerung, Überfischung und die zunehmende Erwärmung beeinträchtigten seine Fähigkeit, das Klima zu stabilisieren.
„Wir brauchen dringend eine nachhaltigere und effektivere Ozeanbeobachtung, um Veränderungen im Zustand der Ozeane zu verfolgen und die Auswirkungen des Klimawandels abzumildern“, sagte Geomar-Ozeanograph Toste Tanhua, Leiter des abgeschlossenen Projekts EuroSea. Mitglieder des EU-Projekts EuroSea hätten die Ozeanbeobachtung in Europa untersucht und dabei zentrale Lücken festgestellt, etwa in der Überwachung der marinen Biodiversität und des Anstiegs des Meeresspiegels.