In Zusammenarbeit mit filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission gibt die KNA Tipps zu besonderen TV-Filmen:
In den 1980ern drohte der sogenannte Kalte Krieg wieder heiß zu werden, nachdem in den 1970ern noch Entspannungsbereitschaft zwischen Ost und West geherrscht hatte. Der Warschauer Pakt hatte in den späten 1970ern die Aufrüstung wieder angekurbelt, die NATO zog entsprechend nach; der sowjetische Einmarsch in Afghanistan heizte den Konflikt an.
Die gegenseitige Feindseligkeit und die Paranoia vor dem Systemgegner erreichten in der Folge in den 1980ern neue Höhen. Und wenn auch die beim Wettrüsten abgeschafften Waffen nicht zum Einsatz kamen, tobten hinter den Kulissen umso heftigere Scharmützel zwischen den Geheimdiensten. Die dreiteilige Doku-Serie “Geheimdienste im Kalten Krieg” taucht in dieses Klima des Misstrauens ein und spürt den Operationen und Aktivitäten von KGB, CIA, MI6 und Co. und dem Strategiespiel um Agenten und Doppelagenten in dieser Ära nach.
Eine wichtige Rolle spielt dabei u.a. ein gewisser Oleg Antonowitsch Gordijewski, 1938 in Moskau geboren, KGB-Oberst und seit Mitte der 1970er ein Doppelagent für den britischen Geheimdienst, der den MI6 bis Mitte der 1980er mit wichtigen Informationen versorgte, bis er 1985 nach Moskau zurück beordert wurde und schließlich in einer spektakulären Fluchtoperation von den Briten zurück nach Großbritannien geholt wurde. Eine Art Gegenfigur zu ihm, die in der Doku-Reihe auch eine Rolle spielt, ist der 1941 geborene CIA-Mann Aldrich Ames, seit 1985 Leiter der Abteilung “Gegenspionage UdSSR”, der sich vom KGB kaufen ließ und bis zu seiner Enttarnung brisante Dokumente und Informationen an die Sowjets verkaufte.
Der Mehrteiler von David Devenney und James Gray arbeitet teils mit nachgespielten Szenen, sogenannten Reenactments, um die Zeit lebendig werden zu lassen, punktet aber vor allem mit Tonaufnahmen und Interviews, in denen Akteure von damals zu Wort kommen und die Geschehnisse aus ihrer Perspektive schildern. Neben Ames und Gordjewski sind das unter anderem ehemalige Berater der britischen Premierministerin Margaret Thatcher und des US-Präsidenten Ronald Reagan sowie ehemalige Offiziere des KGB, MI5 und MI6, die sich größtenteils zum ersten Mal vor der Kamera äußern.