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Gefälschte “Hitler-Tagebücher” im Bundesarchiv angekommen

In den 1980er-Jahren sorgten sie für viel Aufsehen. In den vergangenen Jahren wurde ihre Geschichte in einer Audio- und Fernsehserie aufgegriffen. Nun traten die gefälschten “Hitler-Tagebücher” ihre letzte Reise an.

Der Medienkonzern Bertelsmann hat die gefälschten “Hitler-Tagebücher” dem Bundesarchiv in Koblenz übergeben. Es handelt sich dabei um 52 der insgesamt 58 Kladden, wie das Bundesarchiv am Donnerstag in Berlin mitteilte. Diese würden nun geprüft und digitalisiert, bevor sie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Das sei aus rechtlichen Gründen frühestens in einem halben Jahr möglich.

Der Präsident des Bundesarchivs, Michael Hollmann, sagte bei der Übergabe: “Es ist gut, dass die Zeugnisse dieses schwierigen Kapitels bundesrepublikanischer Nachkriegsgeschichte nun im Bundesarchiv gesichert” werden können.

Das zu Bertelsmann gehörende Magazin “Stern” hatte die vermeintlichen Tagebücher von Adolf Hitler Ende April 1983 veröffentlicht. Nur kurze Zeit später entpuppte sich die angebliche Sensation jedoch als Fälschung. Autor der sogenannten intimsten Gedanken des “Führers” war der Maler und Kunstfälscher Konrad Kujau. Der “Stern” hatte Millionen für die Dokumente gezahlt. Die sechs übrigen Kladden befinden sich im Haus der Geschichte in Bonn, im Polizeimuseum Hamburg sowie bei der Fondation Cartier in Paris.