Der Bertelsmann-Konzern hat die berühmten gefälschten „Hitler-Tagebücher“ ans Bundesarchiv übergeben. Die Kladden, deren Veröffentlichung im Magazin „Stern“ 1983 einen der größten Medienskandale in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland ausgelöst hätten, seien fortan am Standort Koblenz untergebracht, teilte das Bundesarchiv am Donnerstag in Berlin mit. Sie würden nach einer archivarischen Bestandsaufnahme digitalisiert und sollen künftig in digitaler Form zur Verfügung gestellt werden.
Dem Bundesarchiv wurden demnach 52 Kladden übergeben. Weitere zwei Kladden befänden sich in Ausstellungen im Haus der Geschichte in Bonn, drei Kladden im Polizeimuseum Hamburg und eine bei der Fondation Cartier in Paris.
Bertelsmann-Vorstand Thomas Rabe erklärte, mit der Übergabe der gefälschten „Hitler-Tagebücher“ an das Bundesarchiv sei deren fachgerechte Archivierung sichergestellt. Laut Bundesarchiv-Präsident Michael Hollmann schließt sich für das Bundesarchiv, das damals an der Aufdeckung der Fälschung beteiligt war, ein Kreis. Es sei gut, dass die Zeugnisse dieses schwierigen Kapitels bundesrepublikanischer Nachkriegsgeschichte nun im Bundesarchiv gesichert sind.