Der Landtag und die Landesregierung von Schleswig-Holstein haben am (heutigen) Volkstrauertag gemeinsam mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge zur gemeinsamen Gedenkstunde des Landes in den Plenarsaal des Landeshauses eingeladen und der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht. Die grausame Aktualität des fast 1.000 Tage andauernden russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine berühre viele Menschen an diesem Tag ganz besonders, sagte Landtagspräsidentin Kristina Herbst (CDU) in ihrem Grußwort.
„Natürlich steht das Gedenken an die Opfer der Weltkriege und an die Opfer von Terror- und Gewaltherrschaft und insbesondere an die Opfer der NS-Terrorherrschaft über Europa nach wie vor im Zentrum des Gedenkens“, sagte Herbst. Aber die Tatsache, dass der Krieg an Europas Grenzen zurückgekehrt sei, könne an der Sinngebung und der Bedeutung des Volkstrauertages nicht spurlos vorübergehen, so die Parlamentspräsidentin.
Da es immer weniger Zeitzeugen des zweiten Weltkrieges gebe, stelle sich die Frage, wie der jungen Generation die Erfahrungen und das unsägliche Leid der Menschen von damals zugänglich und vor allem verständlich gemacht werden könne. Der Volksbund habe in den vergangenen Jahren die Arbeit auf den Kriegsgräberstätten immer stärker auch als eine Arbeit an „Lernorten“ verstanden„, so Herbst. “Die jungen Menschen werden angeleitet, selbst über die Biographie der Menschen zu forschen, die im Zweiten Weltkrieg als Soldaten fielen oder Opfer der zahllosen mit diesem Krieg verbundenen Verbrechen wurden.„ Das sei “ein ganz hervorragender Ansatz”.
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge betreut den Angaben zufolge in 46 Staaten mehr als 83 Kriegsgräberstätten, auf denen rund 2,8 Millionen Kriegstote bestattet sind.