Die Gedenkstätte Haus der Wannsee-Konferenz sucht für eine geplante Ausstellung Bilder und Erinnerungen von Berlinerinnen und Berlinern an die Zeit unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Dokumentation über die US-Armee am Wannsee soll anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung von Juni an in der Gedenk- und Bildungseinrichtung gezeigt werden, wie es am Montag in Berlin hieß.
Nach der Kapitulation des Dritten Reichs am 8. Mai 1945 sei im Sommer die US-Armee im Haus der Wannsee-Konferenz und in der Umgebung stationiert worden. Unter den US-Soldaten seien damals auch ehemals jüdische Deutsche gewesen, die nach 1933 vertrieben wurden und in den USA eine Heimat fanden.
In Wannsee hätten sie als Deutsch-Muttersprachler Kriegsgefangene und Kriegsverbrecher verhört. Ein „Interrogation Camp“ (Verhör-Camp), in dem die Vernehmungen stattfanden, habe in Wannsee vermutlich an der Königstraße zwischen Kyllmannstraße und Endestraße gelegen.
„Wir suchen nach Erinnerungen an diese amerikanischen Soldaten in Wannsee“, erklärte die Gedenkstätte. Gesucht werde nach Bildern oder Berichten von Menschen, die sich selbst an die US-Army in Wannsee erinnern können oder an entsprechende Berichte ihrer Eltern, Groß- und Urgroßeltern. Hinweise könnten per E-Mail an sammelaufruf@ghwk.de gegeben werden.
Die Gedenkstätte erinnert seit 1992 an die sogenannte Wannsee-Konferenz der Nationalsozialisten am 20. Januar 1942. Auf der geheimen Konferenz in der Villa am Wannsee verabredeten Führungskräfte der SS und der NSDAP die sogenannte „Endlösung“, die systematische Ermordung der Juden Europas.