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Gedenkort erinnert an Friedrich Ebert

Das Haus der Weimarer Republik erinnert am Vorabend des 100. Todestages an den ehemaligen Reichspräsidenten Friedrich Ebert. Im Rahmen einer Gedenkfeier wird der Darmstädter Historiker Walter Mühlhausen den Lebensweg des bedeutenden Sozialdemokraten nachzeichnen, teilte Vorstand Stephan Zänker am Montag mit. Der 1871 geborene Ebert starb am Morgen des 28. Februar 1925 an einer verschleppten Blinddarmentzündung.

Friedrich Ebert trug laut Zänker Verantwortung unter schwierigsten Rahmenbedingungen. Er sei das Staatsoberhaupt eines zerrissenen Landes gewesen, das den Krieg verloren und nicht verarbeitet hatte. Von links und rechts sei er kritisiert, angegriffen und verhöhnt worden. Die Kommunisten beschimpften ihn als Verräter an der Arbeiterklasse, die Rechtsparteien als unansehnlichen Emporkömmling.

Sein früher Tod traf die junge Republik laut Zänker schwer, denn er hatte sie wie kein anderer Politiker geprägt. Die Größe des Verlusts sei erst Jahre später deutlich geworden, als sein Nachfolger Paul von Hindenburg (1847-1934) gemeinsam mit Deutschnationalen und Nationalsozialisten die Weimarer Republik zerstört und das Tor zum finstersten Kapitel der deutschen Geschichte geöffnet habe. „Friedrich Ebert dagegen hätte alles in seiner Macht Stehende getan, um die erste deutsche Demokratie zu verteidigen“, sagte Zänker.

Der Verein Weimarer Republik e.V. pflegt die Erinnerung an Deutschlands erste Demokratie. Er betreibt mit dem Haus der Weimarer Republik den zentralen Erinnerungsort an dieses Kapitel der deutschen Geschichte.