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Gedenkgottesdienst für die Kinder vom Bullenhuser Damm

Im Hamburger Michel wird am (morgigen) Sonntag (21. April, 18 Uhr) in einem Gottesdienst an die 20 ermordeten jüdischen Kinder in der ehemaligen Schule am Bullenhuser Damm in Hamburg-Rothenburgsort erinnert. Schülerinnen und Schüler der Brecht-Schule Hamburg werden die Namen der Kinder verlesen, die frühere Senatorin Christa Goetsch (Grüne) Worte des Gedenkens sprechen, heißt es im aktuellen Newsletter der evangelischen Hauptkirche St. Michaelis. Predigen wird Pastor Stefan Holtmann, Michel-Kantor Jörg Endebrock wird die Orgel spielen.

Die jüdischen Kinder im Alter von fünf bis zwölf Jahren wurden von November 1944 bis April 1945 im Konzentrationslager (KZ) Neuengamme für medizinische Experimente missbraucht. Zur Vertuschung der Versuche wurden sie kurz vor Kriegsende in das ehemalige Schulgebäude am Bullenhuser Damm gebracht, das als KZ-Außenlager genutzt wurde.
Gemeinsam mit 28 Erwachsenen wurden sie in der Nacht vom 20. auf den 21. April 1945 in den Kellerräumen von der SS ermordet.

Die Ermordung dieser 20 Kinder und 28 Erwachsenen gehöre zu den bedrückendsten Ereignissen während der Zeit des Nationalsozialismus in Hamburg, heißt es im Newsletter. Das Schicksal der zuvor für medizinische Versuche missbrauchten Kinder sei jedoch lange Zeit nicht aufgearbeitet worden. Heute sei die Gedenkstätte in der Schule am Bullenhuser Damm ein wichtiger Erinnerungs- und außerschulischer Lernort, an dem Angehörige gemeinsam mit Hamburgerinnen und Hamburgern der Ermordeten gedenken.