Artikel teilen:

Gottesdienst für anonym Bestattete

Am kommenden Totensonntag findet in der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche ein Gedenkgottesdienst für anonym bestattete Menschen aus dem Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf statt. Veranstalter sind die evangelische Kirche in Charlottenburg-Wilmersdorf und das Bezirksamt.

Wenn nach dem Tod eines Menschen keine Angehörigen ermittelt werden können, wird dieser auf Staatskosten ordnungsbehördlich beerdigt, anonym und ohne Trauerfeier. Mit dem Gedenkgottesdienst unter dem Motto „Niemand geht verloren“ solle an die 248 Menschen aus dem Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf erinnert werden, die von November 2022 bis Oktober 2023 auf diese Weise bestattet wurden.

In dem Gottesdienst würden ihre Namen verlesen und für jeden eine Kerze angezündet. Der Superintendent der evangelischen Kirche in Charlottenburg-Wilmersdorf, Carsten Bolz, erklärte: „’Niemand geht verloren‘ bedeutet: Diese Menschen verschwinden nicht einfach still, sondern wir nehmen uns Zeit, an sie zu erinnern und sie würdevoll zu verabschieden.“ Er wird den Gottesdienst gemeinsam mit Gedächtniskirchen-Pfarrerin Kathrin Oxen und dem Organisten Levan Zautashvili gestalten.

Eine weitere Gedenkfeier für einsam Verstorbene aus dem Bezirk Mitte war am Freitag in der Marienkirche am Alexanderplatz geplant. Der Toten- oder Ewigkeitssonntag ist das evangelische Gegenstück zum katholischen Feiertag Allerseelen am 2. November. An ihm wird immer eine Woche vor dem ersten Advent an die Verstorbenen des Jahres erinnert.