Am 80. Jahrestag des alliierten Luftangriffs auf Cottbus im Zweiten Weltkrieg wird mit einer Gedenkveranstaltung an die Opfer des Krieges und der NS-Verbrechen erinnert. Zu dem Gedenken am 15. Februar unter dem Motto „Der Tag, an dem der Krieg nach Cottbus zurückkam“ lädt die Demokratie-Initiative „Cottbuser Aufbruch“ ein. Verantwortung für die Zukunft bedeute auch, „ohne Geschichtsklitterung in die Vergangenheit zu blicken“, erklärte der Verein am Mittwoch.
Nach vielen Jahrzehnten in Sicherheit, in denen nach dem Ende des Kalten Krieges Gewalt und Grenzverschiebungen kein Mittel des politischen Diskurses zu sein schienen, sei diese Gewissheit heute nicht mehr gegeben, betonte der Verein: „Tod und Zerstörung sehen wir 80 Jahre nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges auch wieder in Europa.“ In immer mehr Ländern seien politische Kräfte auf dem Vormarsch, die ihre Ziele mit Drohungen und auch mit militärischer Gewalt umsetzen.
Die Erinnerungen und das Wissen um die Zerstörungskraft und die Millionen Opfer des Zweiten Weltkrieges „scheinen zu verblassen“, hieß es weiter: „Umso wichtiger ist es, immer wieder an das Geschehene zu erinnern, denn die Bombardierung der deutschen Städte war Folge des nationalsozialistischen Angriffskrieges.“ Der 15. Februar sei in Cottbus ein Tag des Gedenkens an die Schrecken und die Opfer des Krieges.
Im Mittelpunkt des Luftangriffs vom 15. Februar 1945 stand der Bahnhof von Cottbus. Auch andere Teile der Stadt waren betroffen, darunter das Krankenhaus und die evangelische Lutherkirche. Zahlreiche Menschen kamen ums Leben oder wurden obdachlos.