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Gedenken an ermordete Täufer

Das traditionelle Gedenken an sechs vor fast 500 Jahren hingerichtete Täuferinnen und Täufer in Reinhardsbrunn bei Friedrichroda findet in diesem Jahr als Hybrid-Veranstaltung statt. So werde am 18. Januar zunächst zu einem Pilgerweg zur Richtstätte am Igelsee im Reinhardsbrunner Klosterpark eingeladen, teilte die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) am Montag in Erfurt mit. Anschließend bestehe online die Möglichkeit zur Teilnahme am „Reinhardsbrunner Gespräch“ zum Thema „Hoffnung Leben: Neuer Himmel, neue Erde“.

Die Konferenz startet den Angaben zufolge mit einem Impulsreferat von Landesbischof Friedrich Kramer. Er nehme dabei Bezug einerseits auf die Endzeiterwartung, die zur Reformationszeit stark ausgeprägt gewesen sei. Andererseits spreche er auch über heutige Zukunftsängste und -hoffnungen.

Das „Reinhardsbrunner Gespräch“ gedenkt der Hinrichtung der Täuferinnen und Täufer vom 18. Januar 1530. Die Erinnerung daran wurde im Rahmen der lutherisch-mennonitischen Versöhnung 2010 in Stuttgart geweckt. Seit 2013 führt der Jahrestag der Hinrichtung zum ökumenischen Gespräch zusammen.

Die Täuferbewegung ist eine reformatorische Bewegung, die parallel zur Reformation von Martin Luther (1483-1546) und Huldrych Zwinglis (1484-1531) entstand. Ende Januar 1525 kam es zur ersten Glaubenstaufe an Erwachsenen. Die Bewegung fand auch in Thüringen Anhänger. Sie trat für eine geschwisterliche Kirche ohne Hierarchie und Klerus ein und wurde von katholischer wie protestantischer Seite verfolgt. Im kommenden Jahr feiert die Täuferbewegung ihr 500. Jubiläum.