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Gedenken an Duisburger-Loveparade-Katastrophe

Die Bilder haben sich bis heute eingeprägt: Die Massenpanik bei der Loveparade in Duisburg. Dort wird der Toten und Verletzten des Unglücks im Jahr 2010 gedacht. Was geplant ist.

Bei einem Massengedränge im Tunnel und vor der Rampe zu dem Veranstaltungsgelände der Techno-Parade waren am 24. Juli 2010 insgesamt 21 Menschen ums Leben gekommen
Bei einem Massengedränge im Tunnel und vor der Rampe zu dem Veranstaltungsgelände der Techno-Parade waren am 24. Juli 2010 insgesamt 21 Menschen ums Leben gekommenepd-Bild/Friedrich Stark

In Duisburg wird der Toten und Verletzten des Loveparade-Unglücks im Jahr 2010 mit einer Andacht und einer öffentlichen Feier gedacht. Am Jahrestag, dem 24. Juli, werde an die 21 Menschen erinnert, die in dem überfüllten Gelände der Freiluft-Techno-Party zu Tode kamen, und an die 500 teils schwer Verletzten und Traumatisierten, wie die „Stiftung Duisburg 24.7.2010“ in Duisburg mitteilte.

In der kommenden Woche findet am 24. Juli um 16.45 Uhr die öffentliche Gedenkfeier an der Gedenkstätte im Tunnel an der Karl-Lehr-Straße statt. „Wer an diesem Tag Begleitung und Hilfe braucht, kann sich über die Homepage der Stiftung melden“, heißt es in der Ankündigung. Die Hinterbliebenen würden während ihres Aufenthalts in Duisburg betreut. Für sie finde in der Salvator-Kirche um 14.30 Uhr eine Andacht statt, bevor sie dann zu Beginn der Gedenkfeier an der Gedenkstätte eintreffen.

Loveparade-Gedenkfeier wird per Live-Stream übertragen

Auch in diesem Jahr wird die Gedenkfeier per Live-Stream im Internet übertragen, wie die Stiftung mitteilte: Der Duisburger Singer-Songwriter Helmut Meier werde in diesem Jahr die Gedenkfeier musikalisch umrahmen. Am Abend zuvor organisiert der Verein „Bürger für Bürger“ wieder um 18 Uhr die „Nacht der 1.000 Lichter“.

Bei einem Massengedränge im Karl-Lehr-Tunnel und an der Rampe zum Veranstaltungsgelände der Loveparade in Duisburg waren am 24. Juli 2010 insgesamt 21 Menschen getötet worden. Hunderte Besucherinnen und Besucher des Festivals wurden damals verletzt. Seit 2013 erinnert vor Ort die Gedenkstätte mit Fotoporträts und in mehreren Sprachen an die Opfer eines Massengedränges. Die Duisburger Techno-Parade war die 19. und zugleich letzte Loveparade.

Auf das Unglück folgte eine kontroverse und langwierige Aufarbeitung. Die Stadt Duisburg, der Veranstalter Lopavent und die Polizei schoben sich gegenseitig die Verantwortung zu. Ende 2017 begann ein Strafprozess am Landgericht Duisburg gegen zehn Angeklagte der Stadt und des Veranstalters wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung. Der Strafprozess, eines der aufwändigsten Verfahren der Nachkriegszeit, wurde im Mai 2020 eingestellt, weil nach Überzeugung der Richter keinem der Angeklagten eine relevante individuelle Schuld zuzuschreiben war.

Link zum Live-Stream